Fiji ist eine unabhängige Republik und  besteht aus den Hauptinseln Viti Levu und Vanua Levu. Daneben sind noch  Taveuni, Kadavu und Ovalu von Bedeutung. Insgesamt besteht das Inselreich aus ca. 330 Inseln, von denen 106 bewohnt sind. Die Bevölkerung (ca.  800 000) besteht zu ca. 60 % aus melanesisch ab stämmigen und aus ca. 40 %  indisch ab stämmigen Menschen.

Suva ist die Hauptstadt mit ca. 200 000 Einwohnern. Die größeren Inseln sind Vulkane mit Bergketten.

Die Berge reichen bis 1300 Meter Höhe.  Alles ist dank des ständigen, aber meist nur kurzen Regens, sehr grün.  Tagsüber ist die Temperatur um 30, nachts um 25 Grad. Es herrscht eine  hohe Luftfeuchtigkeit. An der Küste weht ständig ein frischer Wind vom  Meer, nachts von den Bergen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Kosten sind relativ zum Gewünschten  zu sehen. Wenn Reisen mit Schiff, Wohnen in Zelt bzw. sehr einfacher  Pension und selbst zubereitetes Essen ok sind, reichen weniger als 40  Fiji $ pro Tag. Einfaches Essen gibt es ab ca. 4 $. Es gibt viel Obst,  Gemüse, Fisch und Fleisch. In einem Dorf der Einheimischen kann gegen  Geschenke einfach und billig gewohnt werden. Ansonsten ist den  Ansprüchen nach oben keine Grenze gesetzt. Es gibt außer den Fähren  zwei lokale Airlines. Da Fiji aber kein reiches Land ist, sind die  Beförderungsmittel nicht die neuesten. Die Infrastruktur ist abseits der Städte teilweise sehr ursprünglich.Ich war vor ca. 15 Jahren das erste Mal dar, es war sehr aufregend und exotisch. Alles war neu für mich. Der  Besuch hat mich tief beeindruckt.

Im Winter 2004/2005 bin ich  wieder dort gewesen. Diesmal war ich durch ein paar Dinge sehr geschockt (s.u.) und habe die Inseln mit einem schlechten Gefühl verlassen. Die  Menschen sind auf dem Land sehr freundlich, die Inseln und das Wasser  sowieso sehr schön. Alles ist auf dem Land noch sehr einfach und  ursprünglich. Insgesamt ist es aber ein sehr armes Land. Einheimische  Arbeitskräfte verdienen ca. 3-4 Euro/Tag. Die Menschen wohnen in sehr  einfachen Hütten. Hunger ist meines Wissens nach kein Problem, Es ist  eher, wie in vielen Regionen der Erde, die Umstellung auf das  "Dosenfutter", Alkohol, Zigaretten, Coca Cola, Auto usw., wodurch die  Menschen in Abhängigkeit gelangen und natürlich das Entstehen von  Städten.

Es ist möglich mit Bus/Taxi in sehr ursprüngliche  Gegenden zu gelangen. Beachtet werden muss nur, dass dort der Chief  beschenkt werden muss, damit der das Betreten erlaubt.

In vielen  Regionen der Südsee und in Australien und Neuseeland ist Trinkgeld tabu. Auf manchen Inseln ist es eine Beleidigung, wo anders ein Zeichen für wirklich guten Service. Nun sind im Laufe der Jahre dorthin u.a.  Menschen aus den USA gekommen und haben sich eine Existenz dort aufgebaut. Dieses ist dann meistens ein Ressort. Die Angestellten werden vielleicht etwas besser bezahlt und ein kleiner Betrag wird an das Dorf für eine soziale Einrichtung gespendet. Ansonsten werden die Gäste aufgefordert, Trinkgeld zu geben. Und es ist wirklich sehr deutlich zu  merken: Vor dem bezahlen sind alle immer freundlich, wenn es aber dann kein Trinkgeld gibt, dann gibt es kein Lächeln mehr. Ich finde dieses  "Beibringen auf Trinkgeld zu warten" für die Kultur Fijis seht schädlich. Die Unterkünfte sind nicht sehr billig und die Besitzer verdienen  meistens sehr gut. Also könnten sie auch höhere Löhne bezahlen und die  Angestellten wären nicht vom Trinkgeld abhängig. Ich glaube auch, dass  jeder Gast bereit wäre, einen höheren Preis für die Unterkunft für dann  bessere Löhne zu bezahlen. Ich habe vorher noch nie so intensiv bemerkt, wie Geld Menschen verändert (außer in den USA beim Trinkgeld).

Bei  zwei von vier Ressorts habe ich mitbekommen, wie die Besitzer Land von  den Einheimischen gekauft haben und für viel Geld versuchen weiter zu  verkaufen.

In einem Dorf wollten die Einheimischen eine eigene  Herberge aufbauen, dieses wurde Ihnen von den Ressort Besitzern aufgrund des geschlossenen Vertrags verboten, da nur sie das Recht zum Betreiben eines Ressorts hätten.

In einem Ressort hatte ein Angestellter Gästen angeboten, sie gegen Bezahlung des Taxis zu einer Feier in seinem Heimatdorf mit zu nehmen. Erst hatte nur ich Interesse und es sollte ca. 40 Euro kosten. Einen Tag später kamen die Besitzer aber an und sagten, es  seine jetzt fünf Leute und es würde für jeden 35 Euro kosten. Klar, es war  billiger für mich, aber was mich ärgerte war, dass sofort die Chance  durch die Resort Besitzer gesehen wurde, damit Geld zu verdienen.

Ich hatte dort zum ersten Mal für mich erlebt, wie Geld eine Kultur  zerstört. Alle anderen Länder, in denen ich bisher war, hatten dieses  schon durchlebt.

Ein großes Problem ist auch der Konflikt  zwischen den "Fijis" und den Inder. Die Inder haben nicht die gleichen  Rechte und viele denken an das Verlassen der Inseln, obwohl Früher waren knapp 50 Prozent Inder, heute sind es wohl weniger als 40 Prozent. Sie bestimmen zwar den Handel, Besitz von Boden ist aber sehr erschwert. In Gesprächen ist die gegenseitige Abneigung zu spüren.

Diese Beispiele sollen verdeutlichen, warum ich beim zweiten Mal mit sehr zwiespältigen Gefühlen das Land verließ trotz aller Freundlichkeit und  Schönheit.

 

Fiji

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